Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Besorge dir altes Spielzeug aus den 70er Jahren. Es darf sehr abgespielt sein. Klebe darauf Swarovski-Kristalle. Präsentiere diese Stücke auf Podesten unter Glasstürzen.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 100 – Glitzernde Kunstaussstellungskunst selbstgemacht
26. Juli 2017
Kunst, Ratschlag Anleitung, Art, contemporary, contemporary art, Kunst, Ratschlag, sculpture, selbstgemacht, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Sommergeplauder 5: Das Kunsthaus Dresden langweilt sich und andere. ODER Eine Warnung vor Ruhm.
15. September 2016
Rezension etablierte Künstler, Kunsthaus Dresden, Mennicke-Schwarz, Review, Rezension, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Die Kunsthaussaison 2015/16 ist beendet und ich genieße bei 30°C im Schatten in meiner Klotzscher Hängematte ein alkoholfreies Weizenbier. Dabei lasse ich die vergangene Saison im Kunsthaus Dresden Revue passieren. Wobei es diesmal nicht so viel zu erzählen gibt, gemessen an der vorhergegangenen Saison. Sparflamme in allen Bereichen war angesagt.
Vom 1. November 2015 bis in den März 2016 gab es die Ausstellung
Ortstermin mit Leoni Wirth
Modelle und Entwürfe aus dem Atelier von Leoni Wirth und zeitgenössische Positionen zu Abstraktion und Moderne
Leoni Wirth und Rimma Arslanov, Susan Hefuna, Margret Hoppe, Ali Kaaf, Su-Ran Sichling, Mona Vatamu / Florin Tudor Kuratiert von Torsten Birne und Christiane Mennicke-Schwarz
Es war eine Austellung, deren Armseligkeit sachliche Reduziertheit traurig und ein Stück weit betroffen machte. Nichts gegen Kunst am Bau und nichts gegen Leonie Wirth, aber solch Ausstellung wäre vielleicht dem Heimatmuseum in Dippoldiswalde angemessen, wäre Frau Wirth eine Tochter jener Stadt gewesen. Mir sind die Gründe für die Entscheidung, eine Künstlerin, die doch recht wenig und das, abgesehen von ihrem Hauptwerk, recht durchschnittlich gemacht hat, fünf volle Monate im Kunsthaus Dresden zu präsentieren, unbekannt. Es wurde durch den Ausstellungsbesuch auch nicht klarer und blieb letztlich unverständlich. Am Geldmangel konnte es doch nicht liegen angesichts der Tatsache, dass ein Architektenbüro für die Ausstellungseinrichtung inklusive extra angefertigter Vitrinen sorgte.
Frau Wirth hinterließ einfach kein Övre, welches mengenmäßig groß genug ist, um den Ausstellungsort zu bespielen. Um das Haus zu füllen, gab es deshalb noch andere Kunst anderer Künstler zu sehen. Das war aber keine Kunst–am–Bau bezogene Kunst, sondern irgendwelche Beliebigkeit. Die Werke hatte ich alle schon wieder vergessen, als ich zwei Stunden später zu Hause war und meine ersten Eindrücke niederschreiben wollte. Seltsam. Soetwas passiert mir selten. Hier die Fotogalerie des Kunsthaus. »KLICK« (Der letzte Absatz des Begleittext auf der Homepage lässt die Klasse der Verfasserin in Bezug auf Kuratorengeschwurbel aufblitzen.)
Leonie Wirths machte Kunst am Bau und schuf einige Brunnen in der Stadt. Ihr Opus Magnum war der Pusteblumenbrunnen auf der Prager Straße. Dieser wurde im Zuge der Neugestaltung abgerissen und in veränderter Form im Stadtteil Prohlis wieder aufgebaut. Auch auf der Prager Straße gibt es einen Wassersprüher, der sich der Pusteblumenform bedient, aber das ist nicht dasselbe. Der alte Pusteblumenbrunnen war ein tolles Wasserspiel. Der hatte Ausstrahlung. Was heute an dieser Stelle steht, ist ein Witz dagegen.
Leoni Wirths Alterswerk bestand aus höchstem Einsatz für den Tierschutz bei Nutztieren. Sie verhinderte in den 90ern im Alleingang die artgerechte Haltung von Galloway-Rindern bei den Bauern in der Umgebung von Rochwitz. Rochwitz ist ein nach Dresden eingemeindetes Dorf im Schönfelder Hochland, wo das Haus von Leonie Wirth steht. »KLICK«
Sie nutze ihren täglichen Spaziergang zur Patrouille entlang der Weiden. Und sobald etwas ihr Missfallen erregte, stellte sie sofort Anzeige wegen Tierquälerei bei Polizei und Amtstierarzt. Die technische Entwicklung in Form von Mobiltelefonen kam ihr dabei entgegen. Sie hatte sich auf einen Bauern eingeschossen, der seine winterharten Rinder im Schnee auf der Weide ließ. Ihre Anzeigeritis nahm solche Ausmaße an, dass nicht nur der Bauer, der Amtstierarzt und die Polizei entnervt aufgaben, sondern die lokale Presse mehrere Artikel über Frau Wirth schrieb. Künstlerisch tätig war sie nur noch bei der Anfertigung großer Pappmascheèköpfe von Landespolitikern, die sie dann mit ihren Freundinnen auf den gemeinsamen Tierschutzdemos mitführte. Diese Pappmascheèarbeiten fehlten leider in der Austellung. Wie auch ihr Einsatz für den Tierschutz nirgends erwähnt wurde. Schade und unverständlich. Das hätte den Menschen Leonie Wirth viel vollständiger erscheinen lassen. Verschwiegen ausgerechnet im Kunsthaus Dresden, welches sich sonst nie scheut, in seinen Ausstellungen die „richtige“ Ideologie unter die Leute zu bringen. Jedenfalls solltet ihr, liebe Ratsuchende, euch genau überlegen, ob ihr berühmt werden möchtet, wenn die Möglichkeit besteht, postum mit solchen Ausstellungen geehrt zu werden. Diese Präsentation war eher eine Warnung vor Ruhm.
Man könnte jetzt sagen, dass es besser ist, an Ausstellungen, die von Christiane Mennicke-Schwarz und Torsten Birne kuratiert worden sind, niedrige Ansprüche zu knüpfen, um nicht enttäuscht zu werden. Aber wir dürfen nicht vergessen, was das Kunsthaus Dresden in Wahrheit ist. Es ist das »An-Institut für Ausstellungstheorie und –praxis der HfbK Dresden«. Und das war eine Versuchsanordnung, stimmts?
Bildschirmkalender für Juli 2016
30. Juni 2016
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„Glotzt nicht so romantisch!“ (rief Brecht)
Ostrale 2015 – kuratierte Kunstmesse
27. Juni 2016
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Liebe Ratsuchende,
Kurz vor Eröffnung der Ostrale 2016 am 1. Juli möchte ich noch die schon lange versprochene Rezension der Ostrale 2015 abliefern. Aus verschiedenen Gründen ist es nur eine Kurzrezension. Ich bitte um Nachsicht.
Diese Ostrale war eine erwachsene Ausstellung. Totalausfälle waren nicht zu verzeichnen. Sperrmüllsien, die sich unter dem Deckmantel des erweiterten Skulpturenbegriffs als Kunstwerke tarnten, waren diesmal ebenso abwesend wie unausgegorene Ideen, die auch noch handwerklich schlecht umgesetzt wurden. Kein Vergleich mit Ostralen früherer Jahre.
Ich hatte in meinem Vorbericht noch bedauert, dass in der Ankündigung die üblichen Übertreibungen fehlten. Das war eine Fehleinschätzung. Ich hatte an der falschen Stelle gesucht. Die Publikumsveräppelung bestand diesmal in der Ankündigung, als Sprungbrett für junge, nicht etablierte Künstler wirken zu wollen. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, alle teilnehmenden Künstler auf Jugend und Etabliertheit abzuklopfen, aber die, die ich schon kannte, waren weder jung noch nichtetabliert. Das mit dem Sprungbrett mag zutreffen. Zum ersten Mal sind mir viele rote Punkte aufgefallen. Ihr kennt ja diese „Verkauft“-Punkte, wie sie in Galerien an das Schildchen geklebt werden. Nun also auch bei der Ostrale. Warum nicht. Die Jury bestand aus fünf Personen, von denen drei Galeristen waren. Vielleicht lag es ja an ihnen, dass die Ostrale so einen aufgeräumten Eindruck machte. Sie war richtiggehend zugänglich. Eine Jury-Mitgliederin war die Dresdner Galeristin Nütt. Prompt wehte ein leichter Geruch von »Dresdner Kunstszene®« durch einen Ausstellungsraum. Auch war die selbsternannte »Dresdner Kreativwirtschaft®« angetreten, um der Ostrale unter die Arme zu greifen. Es gab zwei Ausgaben eines Kundenmagazins. Diese kostenlose Hochglanzzeitschrift a lá „Dein Bahnhof mobil“ war nett und fluffig, aber leider ohne Nährwert. Das Austellungsverzeichnis war völlig unbrauchbar.
Den Vergleich zwischen Ostrale und Kunsthaus bezüglich der Ausstellung von afrikanischer Kunst entschied die Ostrale für sich. Es wurde eine breite Auswahl von afrikanischen Künstlern gezeigt, die meinen Horizont erweiterten.
Zu Recht ausgezeichnet wurde ein 3D-Bild-Projektor-Dings eines polnischen Künstlers, welches Bilder aus Rauch fabrizierte. Ich hätte gern mehr dazu gewusst, aber das Teil war permanent dicht umlagert. Eine faszinierende Sache. Mir gefielen die Arbeiten polnischer Künstler generell gut.
Politische Kunst war auch wieder dabei.Die Werke eines geflüchteten Nordkoreaners waren drastisch direkt. Die einzige Reminiszenz an die Qualität früherer Ostralen war das Werk eines Modelleisenbahners. Es war ein dezidiert politisches Werk. Aber in seiner Reflexionsuntiefe und seinen tagespolitischen Bezügen war es schon im Juli 2015 überholt.
Diese Ostrale war nach meinem Geschmack. Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit den ausgestellten Kunstwerken. Ich denke, das lag an der Qualität und nicht an einer eventuell beginnenden Altersmilde meinerseits. Ich werde früher oder später noch einige Ratschläge in separaten Beiträgen geben. Kommenden Freitag öffnet schon die Ostrale 2016. Es gibt viel zu tun. Auf denn!
PS: Hier noch drei lustige Bilder:
Bildschirmhintergrundbild für Februar 2016 mit Kalendarium
2. Februar 2016
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Die Schreibblockade
in der Schreibtischlade
ist genauso nützlich
wie die Zielgerade
in dem Hamsterrade.
Bildschirmhintergrundbild mit Kalendarium für Januar 2016
1. Januar 2016
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Liebe Ratsuchende,
Ein Gesundes und Erfolgreiches Neues Jahr euch allen!
Der Jahresendverkauf in der Galerie Schürhaken hatte mich mehr als erwartet in Anspruch genommen. Deswegen war es hier im Blog so still. Aber jetzt kann ich wieder meine Ratschläge unters Volk bringen. Die Rezension zur Ostrale 2015 steht ebenfalls noch aus. Für die Ostrale 2016 hat dieser Tage die Bewerbungsphase begonnen. Also bewerbt euch auf der ostrale-Hohmpädsch. Ich drück euch die Daumen. Zur Einstimmung ein Foto von da dort.
Bild: cc-by-sa-3.0 Kurt Ernst
Ratschlag 99 – Smartphone voraussetzende Kunstausstellungskunst selbstgemacht
4. Dezember 2015
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Diesmal benötigst du neben gewissen technischen Voraussetzungen auch einen längeren Zeitraum, um dieses Werk zu vollenden. Aber wenn du heute beginnst, kannst du es im Februar ausstellen. Denn Ja! Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Nimm dir irgend ein langes Werk der Weltliteratur. Auch eine Gedichtsammlung aus dem 19. Jahrhundert ist passend. Lies jeden Tag zwanzig Seiten, falls du dich für Belletristik entscheidest. Lies jeden Tag ein Gedicht, falls du dich für eine Gedichtsammlung entscheidest. Nach dem Lesen sprich einen fünfminütigen Monolog in dein Aufnahmegerät. Ob Bildaufzeichnung oder reine Tonaufzeichnung liegt in deinem Ermessen. Sprich darüber, was das Lesen dieser zwanzig Seiten/des Gedichts mit dir innerlich gemacht hat. Das ziehst du die vollen 800 Seiten durch. Du darfst nicht zitieren! Aus deinen 5-Minuten-Dialogen machst du einen Podcast und stellst ihn auf eine Seite im Internet, deren Adresse nicht ohne weiteres auffindbar ist. Den Link codierst du als QR-Code. Druck diesen viereckigen Code groß aus. Häng den Druck gerahmt an die Wand. Ob du diesen Bildern als Betitelung eine eindeutige, fortlaufende Zahlenfolge gönnst, bleibt dir überlassen. Lass die Leute ihre internetfähigen Smartfohns und Tebletts vorort benutzen. (Achtung: Netzverfügbarkeit vorher kontrollieren!) Die Besucher sollen mithilfe der QR-Codes jeweils ein Podcast abrufen. Eventuell kannst du Kommetare zulassen, die von den Besuchern direkt unter die QR-Code-Bilder geschrieben werden können. Dazu müsstest du noch Stifte und Zettel darunter anbringen.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
PS: Dein Mörchendeisingstand nimmt während der Ausstellungsdauer Vorbestellungen für die DVD mit dem gesammlten Podcasten entgegen. Das Ausliefern nicht vergessen!
Ratschlag 98 – verhüllende Kunstausstellungskunst selbstgemacht
27. November 2015
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Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Befestige große, quadratische, blickdichte Stoffhüllen, ca. 1,5m x 1,5m, mit ihren Ecken an die Wand. In diesen Hüllen befinden sich Gegenstände. Mach es dem Betrachter schwer, zu erkennen, was genau sie sind. Z.B. ein Hocker mit der Sitzfläche zur Wand. Man erkennt nur vier Spitzen der Beine.
Raune im Kunsterklärzettel erratisch über das Geheimnis, das Verborgene im Sichtbaren und was dir noch in dieser Richtung einfällt. Die Grenze zur behauptistischen Kunst ist überschritten, wenn du im Text irgendwas, nicht ohne weiteres Nachprüfbares, behauptest.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 97 – dunlopphile Kunstausstellungskunst selbstgemacht
20. November 2015
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Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Such dir verschiedene Materialien, die sich spanend bearbeiten lassen. Holz, Styropor, Gasbeton, Gips, Speckstein, Paraffin und anderes. Schnitze daraus Autoreifen im Maßstab 1:1. Zur Herstellung des Reifenprofils kannst du auch eine Fräse verwenden. Die fortgeschrittenen Handwerker unter euch werden keine Probleme haben, das Reifenprofil als Tribals, Jugendstilornamente oder ähnlichem auszuführen. Wollt ihr witzig sein, dann fräst ihr in das Profil Dinge ein, die der Reifen überfahren haben könnte. Schuhspitzen und Mausköpfe etwa. Stell die Reifen in den Raum oder bau diese typischen Reifenpyramiden.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
PS: Für dein Mörchendeising gieße solche Reifen im Maßstab 1:30 aus Bienenwachs.
Intermezzo
13. November 2015
Und nun etwas völlig anderes contemporary art, Dresden, Galerie Lehmann, olaf schubert, Video, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Liebe Ratsuchende,
Heute gibt es grippebedingt keinen Ratschlag. Als Intermezzo verlinke ich eine Kasperei von Olaf Schubert, in der er sich in der Galerie Gebr. Lehmann als Kunstkritiker geriert. Auch mit so etwas müsst ihr fertig werden können.
Ratschlag 96 – maschinengeknüpfte Kunstausstellungskunst selbstgemacht
6. November 2015
Kunst, Ratschlag Anleitung, Art, contemporary, contemporary art, Kunst, modern, Ratschlag, sculpture, selbstgemacht, Tipp, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Sammle Teppiche unterschiedlicher Größe. Lege sie in der Mitte des Raumes übereinander. Die Größten zuunterst den Kleinsten zuoberst. Am Ende liegt im Ausstellungsraum eine pyramidenähnliche Form, gestaltet aus Teppichen.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend. Oder du nimmst politisch Stellung und beziehst deinen Titel auf Zikkurate im heutigen Kriegsgebiet.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 95 – hohmdekor–Kunstausstellungkunst selbstgemacht
30. Oktober 2015
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Heute mal ein Ratschlag für alle unter Euch, die mit Farbe arbeiten. Ob Gott Gerhard, Halbgott Damien oder ihre Kollegen, sie alle konnten sich nicht zurückhalten, etwas als Kunst zu deklarieren, was ich für so ziemlich das Langweiligste halte, was in einer Galerie die Wände belegen kann. Ich rede von Farbtafeln.
Wenn ein Maler seine Farben auf Maluntergrund aufbringt, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie diese getrocknet und bei Tageslicht wirken, dann ist das eine rein handwerkliche Tätigkeit, die durchaus sinnvoll sein kann. Dann noch die Beschriftung der jeweiligen Farbbehältnisse druntergeschrieben, damit man sie auch wiederfindet und gut ist. Daraus allerdings ein Werk zu machen, zeugt entweder von Chuzpe oder von Einfallslosigkeit. Ob eckige oder runde Flächen auf diesen Farbtafeln oder etwa „Bilder“ in Serie in A4-Format und gerahmt, mit jeweils einer Farbe angestrichen, ist egal. Leicht verdientes Geld lockt.
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben. Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Nimm eine Fertigleinwand und deine Auswahl an fertig gemischten Acrylfarben. Zähle durch, wieviele Farbflächen du benötigst und zeichne die Kästchen mit Zeichenkohle vor. Dann füllst du die Leinwand mit den Farben. Mach dir vorher Gedanken, wie es harmonisch aussehen könnte. (Vielleicht erinnerst du dich an deinen Kunstleistungskurs am Gymnasium. Dort habt ihr das schon mal mit Wasserfarbe gemacht.) Mit der Zeichenkohle schreibst du geheimnisvolle Kürzel unter die einzelnen Farbflächen. Im Kunsterklärzettel nimmst du Bezug auf eine der zahlreich vorliegenden Farbenlehren.
Willst du in einem off-space austellen, kaufst du dir in einem 1-€-Laden einen Block mit farbigem Karton und genau so viele rahmenlose Fotohalter, wie es verschiedene Farben in diesem Block gibt. Den Karton schneidest du aus und füllst damit diese Fotohalter.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 94 – Zombie–formalistische Kunstausstellungskunst selbstgemacht
23. Oktober 2015
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Zombie–Formalismus bezeichnet eine Stilrichtung der abstrakten Malerei. Wo Gott Gerhard noch rakelt, wird bei Bildern des Zombie–Formalismus geschmirgelt, abgezogen und sandgestrahlt. Wichtig ist, dass das Werk aussieht wie eine flüchtig gespachtelte, auf Tapete wartende Wand. Das Werk erzählt nichts. Es hat keinen Inhalt, keine Bedeutung außer seiner reinen Existenz. Genau das richtige für Leute, die irgendwas mit Kunst machen wollen. Beliebt bei Leuten, die irgendwelche Kunst für was auch immer brauchen. Hauptsache großformatig.
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Nimm Leinwände aus dem Baumarkt. Beginne mit zwei Schichten Farben, die du flächig aufträgst. Nach dem Antrocknen schleifst du die Leinwand mit der Farbfläche nach unten solange über den Garagenboden, bis sich eine zufriedenstellende Struktur ergibt. Wichtig: Die Farben sollen sich nicht beißen!
Wenn du geübter bist, dann kannst du mit den Farbschichten experimentieren. Z.B. an den Ecken jeweils verschiedene Farben und dann alles mit 100er Sandpapier überschleifen. Du kannst auch Farbschichten auftragen und die oberen Schichten mit Lösungsmittel wieder partiell abwaschen.
Ist dir Farbe zu umständlich, kannst du auch Materialbilder herstellen. Aber zu Materialbildern komme ich nochmal extra.
Wichtig ist die totale Leere, die sich bei der Betrachtung einstellt. Mit Zen hat Zombie Formalismus allerdings nichts zu tun.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 93 – Selfie–Kunstausstellungskunst selbstgemacht
16. Oktober 2015
Kunst, Ratschlag Anleitung, Art, celebs, contemporary, contemporary art, Kunst, modern, photography, Ratschlag, selfie, Tipp, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Nimm eine Schaufensterpuppe. Gestalte ihren Kopf als Selbstbildnis. Nun stellst du dich daneben und machst ein Selfie. Dann verkleidest du dich z.B. als Jimmi Hendrix und machst ein Selfie. Danach folgen Selfies mit dir als Adolf Hitler, Warhol, Steve Jobs, Beckenbauer usw.. Wenn du das Prinzip erfasst hast, kannst du dir nach eigenem Gusto Gruppierungen von Leuten zusammenstellen. Falls du einen Kommentar mit dem Werk abgegeben willst, wechsele die Fotografierperspektive nicht. Entweder alle Selfies sind von dir als Verkleidetem gemacht worden oder aus dem Blickwinkel der Puppe.
Drucke die Selfies in passender Größe aus und behänge die Wände damit.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend oder mit einem sprechenden, erklärenden Titel.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 92 – Konzeptkunstausstellungskunst selbstgemacht
9. Oktober 2015
Kunst, Ratschlag Anleitung, contemporary art, Kunst, modern, picture, Ratschlag, sculpture, selbstgemacht, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Nimm Gegenstände des täglichen Lebens. Mach von diesen eine 1:1–Abformung. Gieß sie in Bronze. An die Wände hängst du Bilder der Gegenstände. Diese Bilder machst du, indem du die Gegenstände auf den Skänner legst. Es bleibt dir überlassen, ob du die eingeskännten Bilder vergrößerst oder im Maßstab 1:1 ausdruckst.
4. Schritt: Nenn das ganze nachdem, was du abgeformt hast. Vergiss eindeutige Zahlenkombinationen als Teil des Titels nicht. Der Kunsthandel wird es dir danken. Nenn es also »newspaperpile I-VI« oder »X-Box 3 24/12« oder »toothpastetube 934« .
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 91 – skulpturale textile Kunstausstellungskunst selbstgemacht
2. Oktober 2015
Ratschlag Anleitung, Art, contemporary, contemporary art, Gastidee, Kunst, modern, Ratschlag, sculpture, selbstgemacht, textile, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Diese Anleitung sollte exklusiv zuerst auf diesem Ratgeberblog erscheinen. Aber mittlerweile sah ich so viele dieser Kunstwerke, dass es mir inzwischen scheint, als wäre es der Notbehelf für Künstler, falls ungünstige Räume bespielt werden müssen. Deshalb veröffentliche ich diesen Tippp trotzdem und zwar ausdrücklich als „Zaubertrick“ für den Fall, irgendeine Wand schreit am Ende des Ausstellungsaufbaus noch nach einem Werk. Das Material kann man immer platzsparend im Werkzeugkoffer mitführen oder leicht besorgen.
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Nimm eine Stange von etwa 30 cm und ein Tuch aus weichfallendem Gewebe. Steck die Stange in die Wand, so dass sie herausragt. Drapier das Tuch gefällig und die Stange verbergend. Wichtig ist, dass es skulputral aussieht. Einfach ein Handtuch anhängen, ist zu wenig.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 90 – textilveredelnde Kunstausstellungskunst selbstgemacht
25. September 2015
Kunst, Ratschlag Anleitung, Art, contemporary art, Kunst, modern, Ratschlag, selbstgemacht, t-shirt, Tipp, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Schlag Nägel in die Wand. Häng Kleiderbügel dran. Häng auf die Kleiderbügel T-Schirts. Bemal diese vorher mit Textilfarbe. Krakelige Zeichnungen, Porträts deiner Bekannten. Schreibe deren Namen darunter. Verwende T-Schirts der Größe XXXL, denn deine Sammler wollen sie eventuell tragen.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an Sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 89 – abstrakt-übermalende Kunstausstellungskunst selbstgemacht
18. September 2015
Kunst, Ratschlag Anleitung, contemporary art, Kunst, modern, Ratschlag, selbstgemacht, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Besorg dir Reproduktionen von Gemälden alter Meister. Übermale sie abstrakt.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk ansich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
PS: Falls euch der 3. Schritt zu kurz geriet, hier nochmal etwas ausführlicher: Ihr nehmt zum Beispiel einen Leinwanddruck vom »Mann mit dem Goldhelm« oder von einem richtigen Rubens. Dann testet ihr für den Anfang mit einem Bildbearbeitungsprogramm im Computer die Bildkomposition. Farbspritzer oder nasse Farbflächen, die nach unten auslaufen sind möglich. Oder ihr malt ein seltsames Netz über das Bild oder oder oder. Habt ihr etwas Zufriedenstellendes ausgetüftelt, dann schreitet ihr zur Tat.
Ratschlag 88 – schuhregalige Kunstausstellungskunst selbstgemacht
12. September 2015
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Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Sammel alte Schuhe. Im Idealfall deine eigenen. Du benötigst Einzelstücke. Vergolde sie. Nimm eine weißlackierte Spanplatte mindestens in den Maßen 2 x 2 Meter. An diese bringst du Wandborde an, wie sie gerade in Mode sind. Weiß und zirka 5 Zentimeter dick, damit die Befestigung unsichtbar ist. Diese müssen aber einheitlich nur so breit sein, dass jeder Schuh bequem draufpasst. Also fast quadratisch. Diese Wandborde bringst du im Raster an. Dabei ist es egal, ob versetzt oder rechtwinklig. Diese Art Schuhdisplay schraubst du an die Wand und bestückst es mit den vergoldeten Schuhen.
4.Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk an sich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?
Ratschlag 87: feinmechanische Kunst selbstgemacht
4. September 2015
Kunst, Ratschlag Anleitung, Art, contemporary, contemporary art, Kunst, modern, Ratschlag, selbstgemacht, Tipp, zeitgenössische Kunst Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst deine eigene Ausstellung zeitgenössischer Kunst haben.
Hier eine weitere Anleitung:
1. Schritt: Nimm eine alte Bude.
2. Schritt: Mach sie zum Ausstellungsraum.
3. Schritt: Nimm Quarzuhrwerke für Wanduhren. Häng sie an die Wand. Befestige an den Zapfen statt der Zeiger Schnüre. Diese Schnüre wickeln sich durch die Drehung der Zapfen auf die Zapfen. Dadurch kannst du leichte Gegenstände die Wand emporziehen lassen. Zum Beispiel Rauschgoldengel.
Bedingt durch die Langsamkeit der Bewegung kannst du diese Uhrwerke auch am Ende eines Tapeziertischs platzieren. Dann kannst du ein Autorennen simulieren. Oder du zeichnest Laufbahnen wie im Olympiastadion auf den Tisch und lässt Läuferfiguren ins Ziel ziehen. Je nach Lust und Laune kannst du das als Kommentar zur Dopingproblematik oder zur Schönheit des Sports darstellen. Statt Läufern kannst du auch Figuren von Schwimmern in einem 3D-Drucker herstellen.
4. Schritt: Nenn das ganze irgendwie kryptisch und über das Werk ansich hinausweisend.
5. Schritt: Mach eine Eröffnungsparty!
Das war doch einfach, oder?